Warum ein Stundensatz als Virtuelle Assistentin von 25,00 € keine gute Idee ist und was du bei deiner Berechnung beachten solltest:

 

Stehst du gerade vor der Frage, welchen Stundensatz du als Virtuelle Assistentin bei deinen Kunden ansetzen solltest? Bevor du jetzt einfach deine Entscheidung aus dem Bauch heraus triffst…. HALT STOPP!!! Mach das bitte nicht. Verstehe mich nicht falsch, ich bin ein Riesenfan von Bauchentscheidungen:

      • Wenn es um eine Zusammenarbeit geht.
      • Ob ich eine Kooperation eingehen will.
      • Ob ich ein Ticket für ein Event buche.

Aber bitte nicht beim Stundensatz. Denn das, was du am Ende auf dem Konto hast, entscheidet darüber, ob du ein Business hast oder eben nicht. 

Ob du dir das neue Grafik-Tool leisten kannst – oder eben nicht.

Ob du den Kurs machen kannst – oder eben nicht.

Ob du Ferien machen kannst – oder eben nicht.

Ob du einen Auftrag ablehnen kannst – oder eben nicht.

Ob du dir die Pro-Version deines Lieblingstools gönnst – oder eben nicht.

Ob du genug Zeit für dein Marketing hast – oder eben nicht.

Ob du dich bei einer Krankheit auskurieren kannst – oder eben nicht.

Ob du Rücklagen bilden kannst – oder eben nicht.

Ob du ein Business hast – oder eben nicht.

Ich weiß, dass es gerade am Anfang vielleicht auch ein bisschen verführerisch ist, mit einem niedrigen Stundensatz zu starten. Vor allem, wenn du vielleicht noch einen Hauptjob hast oder aus der Elternzeit startest. Deine Kosten sind noch überschaubar, da du z.B. die Kosten für deine Krankenkasse noch nicht berücksichtigen musst. Dennoch empfehle ich dir, dass du von Anfang an mit einem vernünftigen Stundensatz in die virtuelle Assistenz startest.

 

 

Ein zu niedriger Stundensatz hat viele Nachteile:

 

Du ziehst die falschen Kunden an. Menschen, die erfolgreich selbstständig sind, wissen, dass es unmöglich ist, von einem so niedrigen Stundensatz zu leben. Du wirst also Kunden bekommen, die den Wert deiner Arbeit nicht schätzen. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist quasi ausgeschlossen.

Früher oder später wirst du deinen Stundensatz anheben müssen. Dann kann der Sprung sehr hoch sein. Das zu kommunizieren, wird eine große Herausforderung. Spätestens dann wirst du die Kunden verlieren, die du mit einem zu niedrigen Stundensatz angezogen hast, da sie den Preis nicht zu zahlen bereit sein werden. Das ist im Grunde auch kein großer Verlust. Allerdings solltest du dir dann schon parallel neue Kunden akquirieren, damit du nicht komplett bei null anfängst. Du siehst also, früher oder später wirst du um eine “ordentliche Stundensatzberechnung” nicht herumkommen.

Ein weiterer Nachteil ist der Wettbewerb. Mit zu niedrigen Angeboten schädigst du den Markt. Vielleicht berührt es dich noch nicht am Anfang. Spätestens aber wenn dein Business ins Rollen kommt, wirst du merken, dass Dumping-Angebote den Wert deiner Arbeit herunterziehen.

 

Stundensatz Virtuelle Assistenz

 

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie es aussieht, wenn erst noch Erfahrungen sammeln musst, um eine Dienstleistung in dein Portfolio aufnehme zu können.

Was du sicher am Anfang machen kannst: Für eine Dienstleistung, die du neu in dein Portfolio aufnehmen möchtest Testkunden suchen. Diese zahlen dann einen Sonderpreis und geben dir im Gegenzug ein Feedback, das du z.B. auf deiner Webseite nutzen kannst. Das ist dann eine Win-Win-Situation. Für alles andere gilt: Lass dir deine Expertise angemessen bezahlen.

Du siehst also, wenn du gleich am Anfang mit dem falschen Stundensatz startest, dann landest du relativ schnell auf dem Boden der Tatsachen.

Ein kleines Beispiel, das dir zeigen soll, dass man sich sehr schnell verrechnen kann.

Deiner Kalkulation sollten deine Arbeitstage pro Jahr zugrunde liegen. Gehen wir davon aus, dass das Jahr 260 Arbeitstage hat. Wenn du diese jetzt für deine Stundenkalkulation als Grundlage nimmst … AUTSCH! Dann hast du gleich den ersten Fehler gemacht. Es sei denn, du willst ein Jahr lang keine Ferien machen und darfst auch nicht einen Tag krank sein oder eine Fortbildung machen. Genauso verhält es sich übrigens mit deinen produktiven Stunden am Tag. D. h., stell dir unbedingt auch die Frage: Wie viele Stunden am Tag kannst du wirklich abrechnen? Denn du brauchst auch Zeit für dein Marketing, deine Buchhaltung und Kundenakquise.

 

So berechnest du deinen Stundensatz als Virtuelle Assistentin

 

Um jetzt aber zu wissen, welchen Stundensatz du ansetzen musst, um ein profitables Business als Virtuelle Assistentin zu haben, solltest du folgende Punkte unbedingt in deine Rechnung einbeziehen:

Arbeitstage/Jahr

-Urlaub- und Krankheitstage.

Das sind deine effektiven Arbeitstage.

Nun berechnest du deine Kosten pro Monat aus deinem Einkommen

zzgl. Fixkosten, Versicherungen etc.

Jetzt bestimmst du deine effektive Arbeitszeit

Arbeitstage pro Woche

Arbeitsstunden am Tag

Auslastung

Dein Stundensatz errechnet sich aus dem, was du als Einkommen (zzgl. Ausgaben) generieren willst, geteilt durch die Tage (Monat) und produktiven Stunden (Tag). Wenn du Rücklagen bilden willst, was ich dir unbedingt rate, musst du diese auch noch berücksichtigen. Achtung: Dieser Stundensatz ist selbstverständlich netto.

 

 

Welchen großen Vorteil es hat, wenn du dir über deinen Stundensatz klar bist.

 

Wenn du dir über deinen Stundensatz klar bist, dann kannst du voll dahinter stehen und ihn auch selbstbewusst kommunizieren. Du verkaufst dich weder unter Wert noch rufst du einen Mondpreis auf.

Weil du ihn dir eben nicht ausgewürfelt hast oder mal eben aus dem Bauch heraus entschieden hast. Wenn dann z. B. ein potenzieller Auftraggeber versucht, deinen Preis zu drücken, dann kannst du viel besser für dich argumentieren und du lässt dich nicht verunsichern, weil du weißt, dass du ansonsten nicht profitabel bist.

Deshalb bekommst du hier von mir auch keine konkrete Empfehlung zu DEINEM Stundensatz .Es ist dein Job, dich mit diesem Thema zu beschäftigen – wenn du ein Business haben willst und kein teures Hobby.